Stark durch positive Selbstkritik

12.09.2019

Menschen neigen dazu, sich Ihre Fehler entweder gar nicht erst einzugestehen oder sich selbst in einem viel zu negativen Licht zu betrachten. Matthias Nöllke verrät in seinem neuesten Buch, wie wir in der Selbstkritik die Balance finden.

München, 12. September 2019 – Ein ähnliches Szenario hat sicher jeder schon erlebt: in der Arbeit ist etwas gründlich schief gelaufen. Nun gibt es scheinbar nur zwei mögliche Reaktionen darauf. Entweder so tun, als ob nichts geschehen wäre, denn schließlich ist ja gar nichts passiert, ich bin nämlich kompetent und würden nie Fehler machen. Oder sich für den Rest des Tages, vielleicht sogar der Woche, innerlich immer wieder um diese eine dumme Sache drehen, weil das ja wieder typisch für mich war, ich kann eben einfach nichts richtig machen. „Beides keine optimalen Vorgehensweisen“, weiß Autor Matthias Nöllke und zeigt uns in „Selbstkritik macht stark“: es gibt noch einen dritten Weg.

Richtig angewendet macht uns Selbstkritik vertrauenswürdiger, leistungsfähiger und überzeugender in unserem Auftreten. Sie ist die Voraussetzung, um sich verbessern zu können. „Wer sich seine Fehler nicht eingesteht, kann auch nichts aus ihnen lernen. Wer dagegen zu streng mit sich selbst ist, erkennt umgekehrt die eigenen Stärken nicht, mit deren Hilfe er wachsen könnte“, verdeutlicht Nöllke. Echte Selbstkritik hat nichts mit dem ‚inneren Kritiker‘ gemein, der einen runterzieht und uns wirklich nicht gut tut. Sie ist vielmehr das Gegenteil. Sie hilft uns, nüchtern zu betrachten, wo unsere Schwächen liegen und stärkt unsere Selbstachtung. Echte Selbstkritik macht uns stark.

Heutzutage ist allerdings noch eine weitere Unterscheidung wichtig, mahnt Matthias Nöllke: „Selbstkritik ist keine Selbstoptimierung.“ Wir alle scheinen uns zwanghaft in allen Bereichen unseres Lebens verbessern zu wollen. Echte Selbstkritik kann hier sogar zum Gegenprogramm werden. Sie unterstützt uns nämlich darin, die richtigen Fragen zu stellen: Verfolgen wir wirklich unsere eigenen Ziele, oder laufen wir nur Trugbildern hinterher? Tut uns das gut? Oder fühlen wir uns im Grunde eigentlich überfordert?
• Selbstoptimierung gibt das Ziel vor, womöglich auch den Weg dorthin. Selbstkritik führt dazu, Ziele zu prüfen und zu verändern.
• Selbstoptimierung bedeutet Normierung. Selbstkritik ermutigt, den eigenen Weg zu finden.
• Selbstoptimierung arbeitet mit positiven Illusionen. Selbstkritik will gerade solche Illusionen entlarven.
• Selbstoptimierung treibt uns ständig an, etwas zu tun, unserer Zeit zu nutzen. Selbstkritikbedeutet innezuhalten, Distanz zu gewinnen.
• Für Selbstoptimierung ist Aufgeben keine Option. Für Selbstkritik ist Aufgeben immer eine Option – und manchmal sogar die Rettung.

Vor allem wird Selbstoptimierung heute mit einem gewissen Ernst betrieben. Offen für Kritik sind wir aber nur, wenn wir entspannt sind, uns weder angegriffen, noch überfordert fühlen. „Für den Anfang heißt das: Gehen Sie die Sache mit der größtmöglichen Leichtigkeit an“, rät Matthias Nöllke. Schließlich soll Selbstkritik uns nicht belasten, sondern beflügeln.

Matthias Nöllke,
Selbstkritik macht stark,
Verlag C.H.BECK, 2019,
184 Seiten, Hardcover, € 19,80
ISBN 978-3-406-73940-8

Erscheint am 08. Oktober 2019

Zum Abdruck frei. Belegexemplare erwünscht. Gerne vermitteln wir für Interviews den Kontakt zum Autor. Für Verlosungsaktionen stellen wir Exemplare zur Verfügung.

Pressekontakt

Kathrin Moosmang

Tel:+49 89 381 89 666

Kathrin.Moosmang@beck.de

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